Gebetsanliegen des Papstes | Für den Schrei der Erde
Shownotes
Aus zu aus einer Ansprache des Papstes
Anlässlich des Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung am 1. September 2022 formulierte Papst Franziskus folgende Botschaft:
“Wenn wir lernen, auf sie zu hören, bemerken wir eine Art Dissonanz in der Stimme der Schöpfung. Auf der einen Seite ist es ein süßes Lied, das unseren geliebten Schöpfer preist, auf der anderen Seite ist es ein bitterer Aufschrei, der unsere menschliche Misshandlung beklagt.
Der süße Gesang der Schöpfung lädt uns ein, eine »ökologische Spiritualität« zu praktizieren, die auf die Anwesenheit Gottes in der Natur achtet. Es ist eine Einladung, unsere Spiritualität auf das »liebevolle Bewusstsein [zu gründen], nicht von den anderen Geschöpfen getrennt zu sein, sondern mit den anderen Wesen des Universums eine wertvolle allumfassende Gemeinschaft zu bilden«.
Singen wir gemeinsam mit dem Psalmisten: »Alles, was atmet, lobe den Herrn!« ( Ps 150,6).
Leider wird dieses süße Lied von einem bitteren Aufschrei begleitet. Oder besser gesagt, durch einen Chor von bitteren Schreien. Zunächst ist es Schwester, Mutter Erde, die schreit. Unseren Konsumexzessen ausgeliefert, stöhnt sie und fleht uns an, unseren Missbrauch und ihre Zerstörung zu beenden. Dann sind es die verschiedenen Geschöpfe, die aufschreien. Ausgeliefert an einen »despotischen Anthropozentrismus«, diametral entgegengesetzt zur Zentralität Christi im Schöpfungswerk, sterben unzählige Arten aus und hören für immer auf, Gott zu preisen. Aber es sind auch die Ärmsten unter uns, die aufschreien. Die Armen, die der Klimakrise ausgesetzt sind, leiden am stärksten unter den Auswirkungen von Dürren, Überschwemmungen, Wirbelstürmen und Hitzewellen, die immer intensiver und häufiger werden. Und weiterhin schreien unsere Brüder und Schwestern der indigenen Völker auf. Wegen räuberischer Wirtschaftsinteressen werden ihre angestammten Gebiete von allen Seiten angegriffen und verwüstet, und sie stimmen »eine himmelschreiende Klage« an. Schließlich schreien unsere Kinder auf. Bedroht durch kurzsichtigen Egoismus, fordern die Jugendlichen uns Erwachsene angsterfüllt auf, alles zu tun, um den Zusammenbruch der Ökosysteme unseres Planeten zu verhindern oder zumindest zu begrenzen.
Wenn wir diese bitteren Aufschreie hören, müssen wir Buße tun und schädliche Lebensweisen und Systeme ändern. Der Aufruf des Evangeliums »Kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe« (Mt 3,2), der zu einer neuen Beziehung zu Gott einlädt, bringt auch eine veränderte Beziehung zu den anderen und zur Schöpfung mit sich. Der Zustand der Zerstörung unseres gemeinsamen Hauses verdient die gleiche Aufmerksamkeit wie andere globale Herausforderungen wie schwere Gesundheitskrisen und kriegerische Konflikte. »Die Berufung, Beschützer des Werkes Gottes zu sein, praktisch umzusetzen gehört wesentlich zu einem tugendhaften Leben; sie ist nicht etwas Fakultatives, noch ein sekundärer Aspekt der christlichen Erfahrung«
Als gläubige Menschen fühlen wir uns noch mehr verpflichtet, in unserem täglichen Verhalten dieser Aufforderung zur Umkehr nachzukommen. Aber sie ist nicht nur individuell: »Die ökologische Umkehr, die gefordert ist, um eine Dynamik nachhaltiger Veränderung zu schaffen, ist auch eine gemeinschaftliche Umkehr«.
Erinnern wir uns an die Aufforderung des heiligen Paulus, uns mit denen zu freuen, die sich freuen, und mit denen zu weinen, die weinen (vgl. Röm 12,15), und weinen wir mit dem bitteren Aufschrei der Schöpfung, hören wir ihn an und antworten wir mit Taten, damit wir und künftige Generationen uns weiterhin mit dem süßen Lied der Geschöpfe vom Leben und von der Hoffnung freuen können.”
Einige Fragen zu den Haltungen im Alltag
Dem Papst liegt die Sorge um das gemeinsame Haus am Herzen. Er ruft uns auf, den Schrei der Umwelt, den Schrei der Armen und den Schrei der zukünftigen Generation zu hören. Bin ich sensibel für die Stimmen der Leidenden? Lasse ich mich davon berühren und zu Mitgefühl animieren? Wie kann ich selbst mich ganz persönlich einsetzen für die Schöpfung und die Armen? In welchem Bereich bin ich zu Umkehr gerufen? Wo kann ich mit anderen zusammen einen Unterschied machen?
Wiederholung des Anliegens und Raum für persönliche Verbindung
Wir beten, dass jeder von uns den Schrei der Erde und der Opfer von Umweltkatastrophen und Klimawandel mit dem Herzen hört und sich persönlich verpflichtet, für die Welt, in der wir leben, zu sorgen.
Ich lasse vor meinem inneren Auge Bilder wach werden, die Umweltkatastrophen zeigen und nehmen die Menschen wahr, die leiden, ebenso die Umwelt. Kenne ich persönlich Menschen, die von den Folgen des Klimawandels oder von Umweltkatastrophen betroffen sind oder sich dafür engagieren, diesen Menschen zu helfen und die gefährliche Entwicklung zu bremsen und zu verändern? Ich lasse die Namen und Gesichter dieser Menschen vor meinem inneren Auge lebendig werden und vertraue sie und ihr Leben Gott an.
Um auch im Alltag in der Verbindung zu Gott zu bleiben und das Gebetsanliegen des Papstes wachzuhalten, kann mir die App *Click To Pray *eine Hilfe sein.
Zum Abschluss meines Gebetes bete ich das Gebet des Monats.
Gebet des Monats
Gütiger Vater,
der Schrei der Erde berührt das Herz deines Sohnes Jesus, der uns zuruft: "Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer."
Unser gemeinsames Haus fordert von uns eine mutige und radikale Änderung unserer Lebensweise.
Wir brauchen Mut und heiligen Zorn, um uns für einen kulturellen Wandel zu engagieren, der auf den Schrei der Erde und der Armen reagiert.
Wir brauchen das Feuer deines Heiligen Geistes, das in unseren Herzen brennt, um uns zu besinnen und zu danken, um offen zu sein und Verantwortung zu übernehmen, damit wir alle eins in dir sein können.
Mögen unsere Gesten der Liebe und Fürsorge für alle und alles, zu Dir aufsteigen als ein universelles Gebet der Anbetung, der Danksagung und der Vergebung.
Hilf uns, dass unser tägliches Leben einen maßvollen und bescheidenen Lebensstil widerspiegelt, der unsere übermäßige Gier gegenüber der Welt und den anderen mildert.
Hilf uns, dass wir uns diesen Hilferuf zu eigen machen und ihn mit unseren Entscheidungen in eine liebende und tröstende Melodie verwandeln.
Amen.
Musik: Josma Rodrigues, Brother Sun and Sister Moon. Mit freundlicher Genehmigung der Künstlerin.
Meditative Panflöte, Envato Music ©.
Akustik-Gitaree, Passo-a-Rezar. Mit freundlicher Genehmigung der Künstler.
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