Gebetsanliegen des Papstes Juni
Shownotes
Für Migranten, die ihre Heimat verlassen mussten.
Monatliches Gebet: Liebender Vater, Du nimmst deine Söhne und Töchter auf. Heute bitten wir dich für die Menschen, die vor Krieg und Hunger fliehen. Mögen sie in ihren Aufnahmeländern Akzeptanz und neue Möglichkeiten finden. Denn Gastfreundschaft ist ein Ausdruck der Liebe, jener Dynamik der Offenheit, die uns anspornt, dem anderen Aufmerksamkeit zu schenken, um das Beste für sein Leben zu suchen. Aber wir wissen, dass Migranten als Menschen angesehen werden, die nichts zu bieten haben und das führt zu der vereinfachenden Annahme, dass die Armen gefährlich und nutzlos sind, während die Mächtigen großzügige Wohltäter sind. Lehre uns, eine Kirche zu sein, die ein "Feldlazarett" ist, die stets versucht, andere Menschen besser willkommen zu heißen, eine Willkommenskultur, die schützt und integriert, fördert. Hilf uns, eine offene Welt zu denken und zu entwickeln, nicht die Nützlichkeit der Person zu beurteilen, sondern den Wert in sich zu sehen, den der Mensch darstellt. Hilf, dass die verschiedenen Länder der Welt in der Lage sind, nicht nur als einzelne Länder, sondern auch als Teil der Menschheitsfamilie zu denken, denn nur eine soziale und politische Kultur, die unentgeltliche Akzeptanz beinhaltet, kann eine Zukunft haben. Amen.
Aus zu aus einer Ansprache des Papstes
In seiner Botschaft zum 105. Welttag des Migranten und Flüchtlings sagte Papst Franziskus: “Es geht nicht nur um Migranten: Es geht auch um unsere Ängste. Die Bosheiten und Widerwärtigkeiten unserer Zeit lassen »unsere Angst vor den „anderen“ wachsen, den Unbekannten, den Ausgegrenzten, den Fremden […] Und das zeigt sich in der heutigen Zeit besonders deutlich angesichts der Ankunft von Migranten und Flüchtlingen, die auf der Suche nach Schutz, Sicherheit und einer besseren Zukunft an unsere Tür klopfen. Das Problem ist nicht, dass wir Zweifel und Ängste haben. Das Problem ist, dass diese unsere Denk- und Handlungsweise so weit konditionieren, dass sie uns intolerant, verschlossen und vielleicht sogar – ohne dass wir es merken – rassistisch machen. Und so beraubt uns die Angst des Wunsches und der Fähigkeit, dem anderen, dem Menschen, der sich von mir unterscheidet, zu begegnen; sie beraubt mich einer Möglichkeit, dem Herrn zu begegnen. (…) Es geht nicht nur um Migranten: Es geht um Nächstenliebe. Durch Werke der Liebe zeigen wir unseren Glauben (vgl. Jak2,18). Und die höchste Form der Nächstenliebe ist diejenige, die denen gegenüber praktiziert wird, die nichts zurückgeben und vielleicht nicht einmal danken können. (…) Es geht nicht nur um Migranten: Es geht um unsere Menschlichkeit. Das Mitleid berührt den sensibelsten Bereich unserer Menschlichkeit und weckt den Drang, denjenigen „zu Nächsten zu werden“, die wir in Schwierigkeiten sehen. Wie Jesus selbst uns lehrt (vgl. Mt 9,35-36; 14,13-14; 15,32-37), bedeutet Mitleid, das Leiden anderer wahrzunehmen und unverzüglich Maßnahmen zur Linderung, Heilung und Rettung zu ergreifen. Mitleid zu haben bedeutet, der Zärtlichkeit Raum zu geben, die zu unterdrücken die heutige Gesellschaft so oft von uns verlangt. (…) Liebe Brüder und Schwestern, die Antwort auf die Herausforderung der gegenwärtigen Migration lässt sich in vier Verben zusammenfassen: aufnehmen, schützen, fördern und integrieren. Aber diese Verben gelten nicht nur bezüglich der Migranten und Flüchtlinge. Sie drücken die Sendung der Kirche zu den Menschen an den Rändern der Existenz aus, die aufgenommen, geschützt, gefördert und integriert werden müssen. Wenn wir diese Verben in die Praxis umsetzen, tragen wir zum Aufbau der Stadt Gottes und des Menschen bei, fördern wir die ganzheitliche menschliche Entwicklung jedes Einzelnen und helfen auch der Weltgemeinschaft, den Zielen nachhaltiger Entwicklung näher zu kommen, die sie sich gesetzt hat und die sonst schwer zu erreichen sein werden. Deshalb geht es nicht nur um die Sache der Migranten, es geht nicht nur um sie, sondern um uns alle, um die Gegenwart und die Zukunft der Menschheitsfamilie. Die Migranten, insbesondere die am meisten Schutzbedürftigen, helfen uns, die „Zeichen der Zeit“ zu erkennen. Durch sie ruft uns der Herr zur Bekehrung auf. Er ruft uns auf, uns vom Exklusivismus, der Gleichgültigkeit und der Wegwerfmentalität zu befreien. Durch diese Menschen lädt der Herr uns ein, unser christliches Leben in seiner Gesamtheit wiederaufzunehmen und – jeder entsprechend seiner eigenen Berufung – zum Aufbau einer Welt beizutragen, die immer mehr dem Plan Gottes entspricht.”
Neuer Kommentar