29.06 I Samstag der 12. Woche im Jahreskreis
Shownotes
Bitte um Gnaden Ignatius von Loyola sagte bei seinen Exerzitien: „Ich beginne mein Gebet, indem ich Gott, den Vater, um die Gnade bitte, die ich mir wünsche“. Gnade kann "geistige Gabe" oder auch "Tugend" bedeuten. Wenn ich Gott jetzt um eine geistliche Gabe bitten würde, welche wäre das? Mut, Klarheit, Geduld, Kraft …? Der heilige Ignatius glaubte, dass es wichtig ist, zu wissen, worum wir eigentlich bitten. Ich komme zur Ruhe und atme einige Male tief durch…. Ich erinnere mich daran, dass ich in der Gegenwart Gottes bin. Ich verbringe einen Moment in Dankbarkeit für ein oder zwei besonderen Momente, die Gott mir geschenkt hat: die gute Laune, mit der ich vielleicht aufgewacht bin, ein freundliches Wort von einem Kollegen, Gesundheit, ein einfacher Weg zur Arbeit, ein weiterer Tag mit einem geliebten Menschen. Ich bitte Gott, mir die größte Herausforderung zu zeigen, vor der ich in dieser Woche stand. Wie bin ich ihr begegnet? Habe ich darauf geistig frei oder unfrei geantwortet? Was waren die Folgen meiner Gedanken, Gefühle, Worte und Handlungen?…. Ich danke oder bitte um Vergebung und Heilung. Ich betrachte mein Innenleben in diesem Moment. Wie fühle ich mich jetzt angesichts der Herausforderung von dieser Woche? Ich erzähle Gott von meinen Gefühlen und höre auf seine Antwort. Ich bitte Gott, mir zu zeigen, welche Gnade oder Tugend (Großzügigkeit, Geduld, Herzensfrieden…) ich brauchen werde, wenn ich morgen vor einer ähnlichen Herausforderung stehe. Ich bitte Gott, dass ich jetzt und auch in Zukunft für diese Gnade offen sein kann. Ich wage es mir vorzustellen, wie diese besondere Gnade mich erfüllen wird. Wie würde mein Morgen aussehen, wenn ich die gewünschte Gnade hätte? Ich bitte Gott um die Gnade, die Art von Mensch zu sein, die ER sich wünscht. Ich wiederhole mehrmals die Eigenschaft, die dies bewirken würde. Ich stelle mir vor, wie Gott mich mit dieser Gnade erfüllt, und ich danke dafür. Kann ich einen Entschluss fassen, um die Person zu werden, zu der ich mich berufen fühle? Im Vertrauen darauf, dass Jesus meine Gebete nach seinem Willen erhört, beende ich meine Gebetszeit mit dem Vaterunser.
Martina
‧Rudolf Schulze Herding
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